Fritz Krisse

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Fritz Krisse
"...he [F. Krisse] has proved himself to be an extremley gifted musician as well as conscientious and dedicated to perfection."
Benny Bailey

Biographie

Fritz Krisse besuchte nach seinem Abitur 1977 die Musikhochschule in Detmold. Hier studierte er klassischen Kontrabaß bei Professor Walter Meuter.
Als Ergänzung zu seinem Studium besuchte er verschiedene Jazzkurse und war Schüler von Siggi Busch und Eddie Gomez. 1983 beendete er sein Studium mit der Künstlerischen Reifeprüfung.
Er gastierte bei verschiedenen Festivals, wie z.B. dem Jazzfestival Frankfurt, dem New Jazz Festival Moers , dem Jazzfestival Marseille und war Preisträger bei verschiedenen Jazzwettbewerben.
Produktionen für WDR, HR und Radio France.
1984 gründete er das Fritz Krisse Trio mit dem Gitarristen Wolfram Seifert und dem Schlagzeuger Willio Lindfors. Das Trio war Preisträger beim WDR Wettbewerb „Stadtmusik“. Durch den Saxophonisten Tony Lakatos wurde das Trio zum Quartett erweitert.
In einem Special Projekt stellte Krisse den Kontrabaß als Soloinstrument durch die Epochen vor ; so spielte er spätromantische Literatur mit Pianobegleitung und
verschiedene Jazzstile vom Bebop bis zum modernen Jazz der frühen neunziger Jahre in einem Programm . Dieses Ensemble bestand aus Frank Wunsch , Uli Beckerhof , Tony Lakatos, Wolfram Seifert und Christof Haberer . Das Projekt wurde beim Westfälischen Musikfest 1990 vom WDR produziert.
Während dieser Zeit arbeitete Krisse auch als Bassist mit verschiedenen anderen Jazzsolisten zusammen. So spielte er 1992 bei der deutsch-französischen Produktion „ Stream Of Time “ zusammen mit Philippe Caillat, Charlie Mariano, Jean Louis Matignier, Philippe Allaert, Tony Lakatos, Remy Chaudagne u. a.
Im gleichen Jahr fanden Aufnahmen für den WDR im Trio von Frank Wunsch mit der Sängerin Silvia Droste statt.
1994 wurde Krisse Bassist im Benny Bailey Quartet . Er spielte auf den Alben „Angel Eyes“, „I Thought About You, „Blues for Lady J“ und „Firm Roots“.
1996 erfolgten Konzertmitschnitte für den WDR Köln und DeutschlandRadio Berlin .
1995 und 96 komponierte und produzierte Krisse Musik zu verschiedenen Dokumentationsfilmen für den WDR , den SWF und Arte . Unter anderem „ Flucht in den Tod “ und die dreiteilige Produktion „ Das weite Land ".
In diesem Jahr arbeitete Krisse auch im Trio mit Frank Wunsch und Lee Konitz. Anfang 98 lebte diese Besetzung als Quartett mit dem Schlagzeuger Douglas Sides wieder auf. Mit dem neu formierten Fritz Krisse Quartet nahm er 1996 mit Tony Lakatos, Bob Degen und Douglas Sides das Album „Soulcolours“ auf, das bei LAIKA-Records erschien. Im gleichen Jahr fand ein Konzertmitschnitt durch den WDR statt.
Es entstand 1997 die CD „Das Mikrofon“ mit Martin Classen, Georg Rox und Douglas Sides. Krisse wurde Preisträger des Kulturförderpreises der Staatlichen Bad Meinberger Mineralbrunnen GmbH & Co. KG. Er spielte mit Attila Zoller und Frank Wunsch beim Jazzfestival in Dortmund und auch wieder einige Konzerte mit dem Benny Bailey Quartet.
Konzerte und Hospitation im Fach Ensembleleitung an der New School in New York bei Eddie Gomez.
Als Solist, hauptsächlich auf dem gestrichenen Kontrabaß, spielte Fritz Krisse auf der neuen CD-Einspielung „Story Without Words“ von Philippe Caillat neben Charlie Mariano und Gerard Carbonel.
Als musikalischer Leiter und Bassist betreute Krisse ein Projekt, bei dem Flamenco und Blues, dargeboten als Musik und auch als Tanz, eine interaktive Beziehung eingehen sollen. Dabei waren unter anderen die Tänzerin Ulrike von der Linden, der Tänzer Robert Solomon und die Musiker Douglas Sides, John Hayes, Dieter Kropp u.a..
1999 arbeitete Krisse im Trio mit Kirk Lightsey und Douglas Sides. Neues Trio mit Frank Wunsch und Matthias Nadolny.
2001/3 : Konzerte im Trio mit Peter Decker und Frank Wunsch und Gästen , z.B. Doug Sides, Prof. Henning Berg, Gerd Dudek, Wolfgang Engstfeld u.a..
Tourneen mit dem Pianisten Leonid Ptashka und dem Schlagzeuger Prof. Keith Copeland durch die BRD, Österreich, Israel und Russland.
2004 : Wiederaufnahme und Weiterentwicklung des Projekts „Kontrabass als Soloinstrument im Wandel der Zeit“ mit Werken aus Klassik , Moderne und Jazz. Veröffentlichung der CD „September Waltz“ mit Frank Wunsch, Lee Konitz, Kenny Wheeler und Peter Decker.
2005 : Veröffentlichung des neuen Albums "Double Spaces" (LAIKA-Records) mit Martin Classen, Georg Rox und Christian Schoenefeld.
Russlandtournee mit Leonid Ptashka und Clarence Becton.
Musikalische Leitung der des Projekts "Blues Meets Flamenco", eine Performance mit Tanz, Musik und Gesang unter Mitwirkung von Robert Solomon, Ulrike von der Linden, John Hayes, Douglas Sides, Jose Manuel Sanchez, Angeles Santiago, Curro de Maria, Martin Classen u.v.a.

Pädagogische Tätigkeiten :

Fritz Krisse wirkte bei zahllosen Jazzworkshops als Dozent für die Fächer Kontrabaß, E-Bass, Improvisation und Jazzharmonielehre, und als Leiter diverser Workshop Ensembles mit. Stilistisch reichte dabei die Spanne vom Swing über Bebop und Blues bis hin zu Salsa, Soul, Fusion, Rock und Pop. Er war im Dozententeam mit Uli Beckerhof, Jasper van`t Hof, Rainer Brüninghaus, Lee Konitz, Bob Degen, Tony Lakatos, Toto Blanke, Georg Rox, Horace Parlan, Cynthia Utterbach, Matthias Nadolny und anderen gemeinsam tätig, teilweise auch als Leiter der Teams für die Konzeption der Workshops verantwortlich.

Seit 1980 arbeitet Krisse als Lehrer an der Johannes-Brahms-Schule in Detmold. Hier leitet er die von ihm aufgebaute Jazzabteilung.
1996 wurde die Big Band der Schule unter seiner Leitung Preisträger des Kulturförderpreises des Kreis Herford.
1998 schrieb Willem Breuker ein Stück für dieses Ensemble, das zusammen mit dem Willem Breuker Kollektiv unter der Leitung von Krisse beim internationalen Jazzfestival in Detmold uraufgeführt wurde.
2004 wurde der Jugendkulturpreis des Lippischen Landsverbandes an die von Krisse aufgebaute und geleitete NewComer Big Band der Johannes-Brahms-Schule verliehen.